dbb Bürgerbefragung Öffentlicher Dienst – Ergebnisse 2022

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Im Auftrag des Deutschen Beamtenbundes (DBB) führt das Meinungsforschungsinstitut forsa seit 16 Jahren jährlich eine Bürgerbefragung zum Öffentlichen Dienst durch.

Bei der Bürgerbefragung 2022 ziehen die Meinungsforscher folgendes Fazit:

„[…] Die Ergebnisse der diesjährigen Bürgerbefragung zum öffentlichen Dienst sind in starkem Maße vom Unmut vieler Bürgerinnen und Bürger über das Agieren der jetzigen Koalition in den vielfältigen Krisen beeinflusst. So halten zwei Drittel aller Befragten und auch der öffentlich Bediensteten den Staat gegenwärtig für überfordert. Überforderungen sehen die Befragten vor allem bei der Sicherstellung der Energieversorgung, der Bekämpfung der Inflation, der Aufrechterhaltung der sozialen Sicherungssysteme oder der Gewährleistung der Gesundheitsversorgung in Zeiten der Corona-Pandemie.

Angesichts des Gefühls der Überforderung des Staates steigt auch der Anteil der Befragten, die meinen, die Leistungsfähigkeit des öffentlichen Dienstes sei nicht mehr so groß wie in den letzten Jahren. Knapp die Hälfte der Befragten teilt diese Einschätzung.

Die deutlich kritischer gewordene Beurteilung der Leistungsfähigkeit des Staates und des öffentlichen Dienstes hat auch Auswirkungen auf das Beamtenprofil und das Ansehen der verschiedenen Berufe. So werden den Beamten die positiven Eigenschaften in etwas geringerem Maße als in den vergangenen Jahren zugeschrieben. Und das Ansehen vieler Berufe ist etwas verhaltener als noch im Vorjahr (Ausnahme: Das Ansehen der Soldaten ist angesichts der größer gewordenen Bedeutung der Bundeswehr gestiegen).

Zu den wichtigsten Aufgaben des Staates in Krisenzeiten wie diesen gehören nach Meinung der Befragten die Sicherung des sozialen Friedens in der Gesellschaft, der Klimaschutz, eine Verbesserung der Infrastruktur, die Modernisierung und Digitalisierung des öffentlichen Dienstes und die Sorge für eine sichere und bezahlbare Versorgung mit Energie.

Große Zweifel bestehen aber bei recht vielen Bürgerinnen und Bürgern, ob die für erforderlich gehaltene Modernisierung des öffentlichen Dienstes auch finanzierbar ist. Deshalb ist auch rund die Hälfte der Befragten der Meinung, dass die Schuldenbremse weiterhin ausgesetzt bleiben sollte.

Um die Leistungsfähigkeit des öffentlichen Dienstes aufrechterhalten bzw. verbessern zu können, sollte nach Meinung der Befragten vor allem – auch nach den Erfahrungen in der Corona-Pandemie – die Digitalisierung vorangetrieben werden. Außerdem wäre – so die Befragten – eine Verbesserung der Terminvergabe bei den Verwaltungen und der Beratungs- und Serviceleistungen wünschenswert. […]“

Die Ergebnisse (24 Seiten) der Bürgerbefragung 2022 stehen zum Download bereit auf der Internetseite des Deutschen Beamtenbundes unter: https://www.dbb.de/mediathek/broschueren.html

28.09.2022